Agility ist fun
|
||
Nicht der
erzwungene absolute Gehorsam ist entscheidend, sondern
die Freude am gemeinsamen Agieren und die freiwillige
Bereitschaft des Hundes mit dem Menschen zusammen zu
arbeiten. Das gute Agilityteam, Mensch-Hund zeichnet sich
durch die gute, freudige Zusammenarbeit aus. Der Hund
muss in der Lage sein selbstständig zu agieren, ohne
dabei seinen Partner Mensch aus dem Auge zu verlieren,
denn nur der soll bestimmen, wo es lang gehen soll (im
Wettkampf führt jedes fälschlicherweise genommene
Hindernis zur sofortigen Disqualifikation). Unterdrückung und Bestrafung des Hundes führt im Agility, wenn überhaupt, nur zu kurzfristigen Scheinerfolgen. Die einzige Taktik, die zum Ziel führen kann, ist es dem Hund etwas zu bieten, so dass er völlig besessen davon ist, seinem Menschen jeden Wunsch von den Augen, genauer gesagt, von der Körper- sprache abzulesen. Der Hund ist ein Opportunist, d.h. er handelt nur zu seinem eigenen Vorteil. Soll der Hund seinen Menschen als Rudelführer anerkennen, so muss die gemeinsame Aktion mit dem Menschen erfolgversprechend für den Hund sein d.h. Triebe, Instinkte des Hundes müssen angesprochen werden. Der Lauf durch den Parcour kann als eine gemeinsame Jagd erlebt werden. Die erfolgreiche Übung endet in einem Beutespiel. Das Stillsitzen vor dem Start ist entspricht dem Lauern vor der Jagd, das sich je nach Temperament in einer explosionsartigen Aktion entladen kann. Die Situation des Trainings bzw. des Wettkampfs sollte eine positive Grundstimmung des Hundes wecken. Menschlich gesprochen: "Hier ist der Ort, wo es mir gut geht". Strafen, erlebte Misserfolge zerstören die positive Grundstimmung. Erfolge müssen systematisch geplant werden und bilden immer den Abschluss einer Übung. |
Heidi Horst, Juni 2001 |